Kostenpflichtige Virenscanner noch sinnvoll?

Windows-Defender oder andere Antiviren-Software??

In der Vergangenheit war das Sicherheitstool von Microsoft (Windows Defender) regelmäßig fehlerhaft, so dass es durchaus sinnvoll war, einen alternativen Scanner zu installieren. Microsoft hat jedoch die Qualität seines Sicherheitstools  erheblich verbessert! Windows Security ist ein Echtzeit-Scanner, der erweiterten Schutz für Windows vor Viren, Ransomware, Malware, Spyware und ähnlichen Bedrohungen bietet. Darüber hinaus enthält Windows Security eine Internetverbindungs-Firewall und einen Phishing-Filter für den Edge-Browser. Und für den Fall, dass sich eine Infektion vor den Augen der Sicherheitskräfte verbirgt, wird der PC regelmäßig auf Infektionen gescannt.

Sie könnten sich also fragen, ob es noch Sinn macht, einen alternativen Scanner zu installieren und (jährlich) dafür zu bezahlen. Außerdem, irritieren die kostenlosen Versionen der Antivirenhersteller mit den ständigen Popups über die kostenpflichtige Version. Geschäftsmodell basiert auf Angstmacherei?

Unabhängige Tests (z. B.  AV-test ) zeigen jedenfalls, dass Microsofts Security genauso gut schützt wie andere Scanner. Microsoft erhält die gleiche hohe Punktzahl wie alle anderen Antivirenprogramme mit der höchsten Punktzahl. Außerdem verursachen alternative Scanner manchmal unwissentlich vage Probleme, wie z. B. die Störung der Installation eines Windows-Komponenten-Updates (woraufhin im besten Fall die vorherige Windows-Installation wiederhergestellt wird). Deshalb raten immer mehr Computerexperten den Nutzern von Windows 10 und Windows 11, von nun an der Windows-Sicherheit zu vertrauen. Dadurch sparen sie Geld und Ärger, ohne dass das Risiko einer Infektion mit Viren oder Ransomware steigt.

Warum werden Antivirenprogramme als besser angepriesen?

Wenn Sie im Internet nach Vergleichen zwischen Antivirenprogrammen suchen, werden Sie feststellen, dass die kommerziellen Programme fast immer als besser angepriesen werden. Und auf derselben Internetseite finden Sie auch ein Bild oder eine Schaltfläche, die Sie zur Website des kommerziellen Produkts führt.
Sobald Sie auf dieses Bild oder diese Schaltfläche klicken, erhält der Eigentümer der Internetseite eine Zahlung vom Hersteller des kommerziellen Antivirenprogramms. Es handelt sich also um ein Geschäftsmodell (Affiliate Marketing), auf das sich sogar seriöse Zeitschriften-Websites wie CHIP oder Computerbild einlassen.

Und die Angebote sind verlockend. Beim „Erwerb“ des Antivirenprogramms erhält man z.B. bis zu 100 Euro Rabatt. Aber Achtung, es handelt sich um ein Abo-Paket und nicht um den endgültigen Kauf des Antivirenprogramms. Ab dem zweiten Jahr fällt der Rabatt weg und Sie zahlen in diesem Fall 134,99 € pro Jahr. Vorausgesetzt, die Preise sind bis dahin nicht nach oben angepasst worden.

Vorbehalt

Windows 10 wird ab Herbst 2025 nicht mehr kostenlos von Microsoft unterstützt. Das bedeutet, dass wir davon ausgehen müssen, dass auch der Defender unter Windows 10 keine Updates mehr erhalten wird.Wenn Ihr Computer nicht mit Windows 11 kompatibel ist und

  • Sie nicht vorhaben, Ihren Computer bis zu diesem Zeitpunkt zu ersetzen, oder
  • Sie dann keine kostenpflichtigen Microsoft-Updates für Windows 10 erwerben,

kann es besser sein, nicht auf Windows Defender umzusteigen und Ihren aktuellen Virenscanner beizubehalten. Allerdings… der Preis für diese kostenpflichtigen Windows 10-Updates liegt nach aktuellen Prognosen bei etwa 30 Euro pro Jahr. Und für diesen Preis finden Sie kaum ein kostenpflichtiges Antivirenprogramm.

Wie wechselt man zu Windows Defender?

Im Grunde ist der Wechsel zu Windows Defender ganz einfach: Sobald Sie den aktiven Virenscanner deinstallieren, wird Windows Defender automatisch aktiviert.

Bevor man aber den kommerziellen Virenscanner deinstalliert, soll man unbedingt alle administrativen Daten sicherstellen:  Teilnehmernummer, Produktkennung, Produktname, Benutzeridentifikation und Passwort. Wenn nicht, wird die Kündigung des Abonnements zur Qual. Vor allem, wenn Sie ein kostenpflichtiges Abonnement kündigen möchten.

Die kommerziellen Virenscanner lassen sich auch nicht gerne vom Computer entfernen. Sie sehen es als Verlust ihrer (zukünftigen) Einnahmen. Und sie tun alles, was sie können, um es dem durchschnittlichen Benutzer zu erschweren, ihren Virenscanner von Ihrem Computer zu entfernen. Inklusiv zu behaupten, dass Sie nach der Entfernung nicht mehr vor Viren geschützt sind.

In manchen Fällen machen sie es sogar unmöglich, die Software mit der herkömmlichen Methode (Windows Einstellungen>Apps>Installierte Apps>Deinstallieren) vollständig zu deinstallieren, oder sie hinterlassen Restbestände die bei der Installation anderer Programme lästig werden.

Glücklicherweise bieten die meisten Hersteller von Sicherheitssoftware ein Reinigungstool an, das dennoch Rückstände entfernen kann. Diese Bereinigungstools sind jedoch gut versteckt auf den Websites kommerzieller Virenscanner und für den Durchschnittsnutzer nur schwer zu finden. Daher habe ich im Folgenden eine Liste mit direkten Links zu diesen Tools für Sie zusammengestellt (Stand Juni 2024). Starten Sie diese Tools vorzugsweise im abgesicherten Windows Modus und wiederholen Sie den Vorgang erneut, um sicherzustellen, dass wirklich alle Rückstände entfernt werden:

 

Unabhängige Antivirus tests:

Quellen:

  • https://www.netzwelt.de/tutorial/163953-windows-10-so-aktiviert-zusaetzlichen-malware-schutz-defender.html
  • https://www.av-test.org/de/antivirus/privat-windows/
  • https://www.av-test.org/de/antivirus/privat-windows/hersteller/microsoft/
  • PC Welt 5/2024:  Windows Defender Optimal nutzen (inkl. Mailscan einstellen)
  • https://www.security-insider.de/windows-1011-braucht-keinen-externen-virenschutz-a-2fbd51e00eef85eee7d334ed14419df8/
  • https://www.chip.de/news/Der-staerkste-Windows-Virenschutz-ist-voellig-kostenlos-Diese-Software-bekommt-Bestnoten_171619583.html https://it-service.network/blog/2023/04/05/microsoft-defender/
Letzte Aktualisierung: 22.12.2024
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